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Wie es „früher war“ Beiträge von ChronistInnen in der Oberländer Rundschau 2024

Raimund erkannte das touristische Potenzial

Emma Lentsch heiratete 1952 mit 22 Jahren den um drei Jahre älteren Raimund Reinstadler. Gemeinsam zogen sie fünf Kinder groß. Raimund erkannte das touristische Potenzial seines von seinen Eltern geerbten, landwirtschaftlich genutzten Grundstückes unterhalb des Hochzeigers. Emma hatte bereits in vielen Häusern als Hauswirtschafterin gearbeitet und Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt. Im Jahr 1960 bauten sie im Jerzner Ortsteil Liss auf 1450 m Seehöhe gemeinsam mit Emmas Bruder Max einen etwa 200 m langen Lift. Den darunter gelegenen Heustadel erweiterten Emma und Raimund zu einer Küche mit Ausschank. Raimund war seit 1947 Schriftführer im Jerzner Wintersportverein und so war er einer der ersten Schilehrer am Hochzeiger. Die Schifahrer kamen zu Fuß vom Dorf Jerzens in das „Skigebiet“. Emma verwöhnte Gäste und Einheimische mit ihren Kochkünsten.1962 wagten sie den nächsten Schritt und bauten an der Stelle des Heustadels das Gasthaus Sonneck. Da es keine Zufahrtsstraße in die Liss gab, wurde das Material mit einer Materialseilbahn von der Schwaig zur Baustelle transportiert. „Stein für Stein“ wurde trotz der schwierigen Bedingungen und Hindernisse mit vielen Helfern das Sonneck im Winter 1962 fertiggestellt.1963 brachte Raimund einen Fernseher ins Gasthaus. Zwar konnte nur ein deutscher Sender empfangen werden, doch er wurde schnell zum Anziehungspunkt für die Dorfgemeinschaft und Gäste. Besonders bei Fußballübertragungen und Skirennen war die Stube des Sonnecks immer voll. Sogar durch die Fenster und die Durchreiche von der Küche in die Gaststube wurden die Spektakel verfolgt. Der Fernseher war der erste im Pitztal und für lange Zeit (zumindest bis 1966) der einzige.1966 wurde die Zufahrt in die Liss ausgebaut und Emma und Raimund erweiterten das Gasthaus um einen Zubau mit Zimmern für Gäste. Die Gaststube war Treffpunkt für Gäste und Einheimische, für Arbeiter, Hirten und Heuzieher. Emma sorgte für das leibliche Wohl aller. Sie erzählte: „Keiner kam zur Türe raus, ohne dass er nicht einen Bissen zu essen bekam.“ Alle liebten ihren Apfelkuchen und weit über Jerzens hinaus war sie als „Schwammlwirtin“ bekannt. Bis 1991 führten sie das Gasthaus in der Liss. Ihr Fleiß, ihre Gastfreundschaft und die gute Küche waren der Grundstein für ihren Erfolg im „Sonneck“. Raimund Reinstadler starb im Jahr 1999. Emma hatte bis ins hohe Alter ein erfülltes Leben im Kreise ihrer Familie und der Menschen, die sie im Laufe der Jahre so herzlich aufgenommen hatte. Sie verstarb im November 2023

Foto: Chronik Jerzens
Text: Indra Mattle, Ortschronistin

.Im Bild: Emma und Raimund Reinstadler (stehend, l.) mit drei ihrer fünf Kinder und Gästen im Winter 1961 bei der Ausschank am Hochzeiger.

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Haiminger Feuerwehrwesen

Groß war die Freude bei Alfons Rip (1901–1991), als ihm ehemalige Feuerwehrkameraden zum Geburtstag gratulierten. Die Familie Ripfl hat viele Bezugspunkte zum Haiminger Feuerwehrwesen. Josef Ripfl, der Vater von Alfons, stammte aus Leutasch und kam als Tischlergeselle nach dem Großbrand im Jahre 1897 nach Haiming, blieb dort „hängen“ und gründete eine Familie. Josef sen. trat 1902 der Freiwilligen Feuerwehr bei. Neben Alfons engagierten sich auch die anderen Söhne Franz und Josef jun. bei der Haiminger Wehr. Franz war während des 2. Weltkrieges Kommandant (1940–1948) – ihm fiel die Aufgabe zu, eine weibliche Gruppe auszubilden und eine Gruppe von Feuerwehrleuten zur Brandbekämpfung nach einem Bombenangriff nach München abzustellen. Pepi, der Sohn von Alfons, ist auch jahrzehntelang Mitglied der FFW Haiming. Hubert Schaber und Manfred Neururer (jahrelang Kommandant), die Schwiegersöhne von Alfons, waren ebenfalls als aktive Florianijünger im Einsatz.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Im Bild von links stehend: Josef Stigger, Waltraud Neururer (Tochter von Alfons), Alois Gager und Alois Stigger, auf dem Stuhl Alfons Ripfl.

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Lagerelf …


1956 übernahm der Sportverein Haiming/Ötztal den nach dem Krieg von der Lagerelf („Weiße Elf “) geschaffenen Fußballplatz auf der Oberen „Gmua“. Da das Spielfeld im Frühjahr und Herbst aber immer noch als Weide diente, mussten die Platzwarte vor jedem Spiel das Spielfeld von Kuhfladen säubern. Und während eines Spiels konnte es schon vorkommen, dass ein Rindvieh auf das Spielfeld kam und „mitstürmte“. Unebenheiten störten ebenfalls ein flüssiges Spiel und das Spielfeld war zu klein. So entschloss sich die damalige Vereinsführung diese Zustände zu verbessern, den Platz auszubauen und ansteigende Sitzreihen für die Zuschauer zu schaffen. Die größte Herausforderung war aber der Bau eines Kabinentraktes mit Sanitär- und Umkleideräumen. Nur durch unzählige unentgeltliche Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder konnte die Mammutaufgabe gestemmt werden. 340.000,00 Schilling wurden aus der Vereinskassa aufgewendet, das Bauvorhaben erstreckte sich über zehn Jahre. Im Juli 1968 konnte die moderne und schmucke Sportanlage mit dem Eröffnungsspiel gegen den SC Imst und dem Freundschaftsspiel der Bayern München Amateure gegen den SV Hall feierlich eingeweiht werden.
Text: Manfred Wegleiter
Foto: Chronik Haiming

Im Bild ein Arbeitsteam des Jahres 1959 bei Holzarbeiten, von links: Franz Kern, Erwin Pichler, Helmut Kolb, Franz Pichler, Karl Stigger und Josef Kopp.

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Tief winterliche Verhältnisse …


In ganz Tirol herrschten Mitte April 1965 tief winterliche Verhältnisse und wegen der großen Neuschneemengen wurden mehrere Straßen von Lawinen verschüttet. Viele Strecken mussten auch wegen der anhaltenden Lawinengefahr gesperrt werden und auf vielen anderen waren Schneeketten erforderlich. Die Gendarmerie und die Straßendienste waren im Dauereinsatz. Am Dienstagabend, dem 20. April 1965, ging die sogenannte „Breitlahnlawine“ von der Süd anke des Wanneckmassivs auf die Reuttener Bundesstraße nieder. Der Straßenverlauf zwischen Nassereith/Roßbach und Obsteig/Aschland war auf einer Länge von 40 Metern und einer Höhe bis zu 14 Meter durch diese gewaltige Lawine verschüttet. Die wichtige Verbindung vom Inntal ins Außerfern war unterbunden. Gott sei Dank kamen keine Personen zu Schaden. Das Baubezirksamt Imst arbeitete mit Kahlbacher Schneefräsen und Schubraupen an der Freimachung der Straße. Schon drei Tage danach konnte der Verkehr wieder rollen. Bereits 1962 ging die „Breitlahnlawine“ ab und der dabei verlorene Bannwald hatte seitdem keine schützende Funktion mehr. Auch im hinteren Pitztal, im sogenannten Wassertal, wurde die Landesstraße auf ca. 500 Meter verlegt.
Text und Foto: Chronik Obsteig
www.chronik-obsteig.at

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Haiming grüßt Wien …


Unter dem Motto „Haiming grüßt Wien“ wurde der vom Tirolerbund Wien und dem Verband der Südtiroler am 28. Feber 1987 veranstaltete „Tiroler Ball“ zu einem gesellschaftlichen Großereignis. In den Wiener Sophiensälen unterhielten sich 3000 Besucher blendend bis in die Morgenstunden. Verantwortlich dafür waren die Darbietungen der 110 Haiminger, die mit ihren Einlagen begeisterten. Die Musikkapelle mit Kapellmeister Josef Köll, die Silberbuam unter Obmann Peter Stigger, Meisterjodler Johann Leitner, die Original Oberinntaler mit Rudi Ostermann und die kleine Gruppe der Haiminger „Musig“ mit Anton Zoller und Alois Stigger gaben ihrer Reputation als exzellente Unterhaltungskünstler alle Ehre. Als Cheforganisator der Haiminger Delegation fungierte in bewährter Weise Herbert Kolb. Kräftig die Werbetrommel für Haiming rührten bei den Wiener Freunden Bürgermeister Wilfried Stigger, Vize Anton Raffl, Tourismusobmann Manfred Egger und der Sölder Bundesrat Christian Fiegl. Mit der Andreas Hofer Gedächtnismesse am 1. März im Stephansdom ging für die Haiminger Abordnung ein anstrengender aber äußerst erfolgreicher dreitägiger Auftritt in der Bundeshauptstadt zu Ende.
Fotos: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Eröffnungstanz zum Ball der Tiroler mit den Silberbuam am 28. Feber 1987.
Förmlichkeit wich in den Sophiensälen der Geselligkeit: Bundespräsident Kurt Waldheim mit NR Sixtus Lanner, dessen Gattin und dem Haiminger Bürgermeister Wilfried Stigger.

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Ein Bilderrätsel …


Chronisten erhalten manchmal alte Fotos, die dann nach Möglichkeit erfasst, beschrieben und datiert werden. Bei der vorliegenden Aufnahme handelt es sich um ein solches.
Mehrere Personen nehmen an einem Ereignis teil, über das nur spekuliert werden kann. Die Anwesenheit von Musikanten (links Musikant mit Helikon, weitere vier Musikanten mit Tenorhörnern), die gelöste Stimmung unter den Abgebildeten, sowie die Gruppe im Zentrum lassen die Vermutung zu, dass es sich um eine Familienfeier handeln könnte. Ein vornehm gekleideter Mann mit Uhrkette und Zigarre wird von fünf Frauen (davon tragen vier einen Verlobungsring) flankiert, die Geschwister sein könnten. Der Hof befand sich am Rand eines Ortes, da im Hintergrund ein bewaldeter Hang zu sehen ist.
Die Aufnahme dürfte um 1900 entstanden sein und weil das Laubholz ohne Blattwerk ist, im Frühjahr oder im Spätherbst. Sicher ist, dass das Foto nicht in Obsteig gemacht wurde, da sich in dieser Gemeinde kein vergleichbares Anwesen befindet.
Dieses Foto stellt somit ein Bilderrätsel für die Leser:innen der Rundschau dar. Vielleicht erkennt jemand die markanten Hüte der Musiker, eventuell die Gebäude, seine Urgroßeltern oder sonst ein Detail … die Chronisten aus Obsteig freuen sich über Rückmeldungen.
Text und Foto: Chronik Obsteig
www.chronik-obsteig.at

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Beliebte Rodelstrecke …


Die Straße von Haiming rauf zum Haimingerberg war in früheren Jahren schmal und wenig frequentiert. Bis in die sechziger Jahre hatten noch wenige „Barger“ ein Auto. So war die Straße im Winter eine beliebte Rodelstrecke. Natürlich zu Fuß ging es mit dem „Bock“ rauf in Richtung Höpperg, wo meist bei der Wirtin Ida eingekehrt wurde. Ida Prantl geb. Neurauter führte damals den Gasthof Höpperg (heute „Das Schlössl“) mit angeschlossenem Lebensmittelladen. Neben dem eingeheizten Bauernofen und bei Bier und Wein konnte es dann ab und zu schon recht spät werden, bis die rasante Abfahrt in das Tal angetreten wurde. Auch die auf dem Foto abgebildete Runde genoss den gemütlichen Abend.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Gerda Weiß geb. Witting

Im Bild von links: Josef Raffl („Schafer’s Pepi“), Renate Witting, Maria Witting, Albin Kopp („Ötzers“), Gerda Witting, Günther Kopp („Feilers“) und Johann Nagele („Honsele“). Von diesen Personen ist nur mehr Gerda Weiß geb. Witting, die uns das Foto zur Verfügung gestellt hat, am Leben.

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Wildmeister Georg Wilhelm …


Weitaus im ganzen Land bekannt, von urwüchsiger Gestalt und wenn er von seinen Erlebnissen berichtete und was er so alles erlebte, kamen die Zuhörer nicht aus dem Staunen heraus. Er war ein gern gesehener Gast in jeder Wirtsstube oder bei zufälligen Begegnungen. Aufgrund seines imposanten Erscheinungsbildes mit dem langen, weißen Bart diente er vielen Gästen als beliebtes Fotomotiv. Die Rede ist von Wildmeister Georg Wilhelm, einem Tiroler Original, der immer gut aufgelegt mit seinen erquickend frischen Sprüchen allerorts für beste Stimmung sorgte.
Georg wurde am 22.07.1887 in Stams geboren, seine Eltern, Johann Anton Wilhelm und Maria Anna geborene Vögele, wohnten in Haslach. Er erlernte das Waidhandwerk und war lange Zeit Berufsjäger bei Dr. Ludwig Ganghofer, der im Gaistal die Jagd gepachtet hatte. Wie es sich zur damaligen Zeit gehörte, heiratete er am 11.1.1915 in der Wallfahrtskirche zu Absam seine am 19.8.1884 geborene Maria Aloisia, geb. Perktold aus Biberwier. Danach erledigte er die Reviergeschäfte in den Imster Jagden des Telfer Loden- und Schafwollwarenfabrikanten Rudolf Pischl und seinen Söhnen. 1950 wurde er als erster Waidmann mit der Bezeichnung Wildmeister geehrt. 1955 ging er in Pension und lebte mit seiner Frau Maria bis 1968 in Obsteig im „Häusle“. Die letzten Lebensjahre, 1970 verstarb seine Frau und am 9. März 1980 Georg, verbrachten die beiden bei Sohn Hans in Imst. (Die Sterbebilder der beiden fehlen noch in der Sammlung der Chronik Obsteig).
Text und Foto: www.chronik-obsteig.at

Im Bild Wildmeister Georg Wilhelm mit einem durch Steinschlag verletzten Gamsbock anno 1960.

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Mit zwei Bränden …


Mit zwei Bränden sah sich die Bevölkerung von Obsteig im Jahre 1927 konfrontiert. Am 8. Juli kam es zu einem Großbrand im Weiler Wald, bei dem sieben Wohnhäuser und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude größtenteils ein Raub der Flammen wurden. Fünfzehn Tage später, am 23. Juli, schlug ein Blitz in das Wirtschaftsgebäude des Postmeisters Ingenuin Föger in der Unterstrass ein.
Da bei den Brandbekämpfungen ersichtlich wurde, dass eine leistungsstarke Motorspritze fehlte, entschloss sich Kommandant Peter Auer, Tischlermeister (1890-1948) zur Anschaffung einer solchen Gerätschaft. Am 25. September wurde im Rahmen eines Festes beim Kriegerdenkmal die Erprobung der Motorspritze den Festgästen gezeigt. Nach der Defilierung der Feuerwehren erfolgte eine gesellige Zusammenkunft in den Gasthäusern Löwen und Stern. Für das Festkomitee zeichnete Oberförster Ferdinand Haller (1883-1963) verantwortlich.
Bei der außerordentlichen Vollversammlung am 11.12.1927 im Gasthof Stern (die Feuerwehrkameraden hielten ihre Zusammenkünfte abwechselnd im Gasthof Löwen und dem Gasthaus Stern ab) beschloss die FF-Obsteig, neben dem Motorspritzenkommandant Josef Auer, Tischler (1896–1969) und dem Maschinisten Anton Gaßler, Schlosser (1892-1936) noch Josef Telfner, Löwenwirtsohn (1908-1944) und Alois Gaßler, Bauernsohn (1901-1928) für den Ausbildungskurs an der Motorspritze zu entsenden.

Text und Foto: Chronik Obsteig www.chronik-obsteig.at

Im Bild die Maschinisten Alois Gaßler, Josef Telfner und Josef Auer.

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Der Seemann …


Abenteuerlich verlief das Leben von Josef Kranebitter, der am 18. Mai 1986 in Haiming verstarb. Geboren im Jahre 1896 in Rietz, entschloss er sich im Alter von 17 Jahren zur Österreichischen Kriegsmarine einzurücken. Nach der Grundausbildung wurde er auf der S.M.S. Tegetthoff eingeschifft, wo er eine Spezialausbildung in „Steuer und Signal“ absolvierte. 1915 kam er als Signalunteroffizier auf Österreichs Flaggschiff „Viribus Unitis“. Zu Heiligabend 1915 hatte er Dienst und stellte fest, dass Signale von einer erheblichen U-Boot-Gefahr kündeten. Die „Viribus Unitis“ lag im Hafen von Pola (Pula) und Kranebitter gab in eigener Verantwortung sofort den Befehl, sämtliche Hafenbarrikaden schließen zu lassen. Das feindliche französische U-Boot wurde versenkt und später geborgen. Am 31.10.1918 erlebte der junge Seemann, inzwischen Maat, an Bord der „Viribus Unitis“ den Waffenstillstand. Trotzdem versenkten italienische Kampfschwimmer am 1. November im Schutze der Dunkelheit das Schlachtschiff, mehr als 400 Seeleute ertranken, Josef Kranebitter konnte sich schwimmend an das Ufer retten. Nach dem 1. Weltkrieg findet er Arbeit bei der Bodenseeschifffahrt und wird nach einer Erkrankung 1939 pensioniert. Trotzdem wird er im 2. Weltkrieg erneut einberufen und erlebt Einsätze in der Ostsee, in Griechenland, in Frankreich und der Nordsee. Nach einjähriger Kriegsgefangenschaft in England wird er 1946 entlassen.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Chronik Haiming/Karl Hofer

Auf dem Foto Josef Kranebitter mit Gattin Maria am Balkon seines Hauses am Feldweg in Haiming.

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Ein Hausgarten …


In den ländlichen Regionen gab es früher kaum ein Haus, an dem sich nicht ein Hausgarten befand, gepflegt von Frauen, die mit reicher Erfahrung durch mündliche Überlieferung ausgestattet waren. Direkt vor dem Haus gelegen und mit Zaunlatten gegen unliebsame Besucher abgegrenzt, diente er als wertvolle Quelle für Zutaten zu den Mahlzeiten. Aber auch Heilkräuter wie Salbei, Kamille oder Wermuth fanden ein Platzl im Garten. Als Vitaminspender waren in den gepflegten Beeten vornehmlich Schnittlauch, Gurken, Petersilie, Zwiebelstock, Salat und Buschbohnen vorhanden. Die optisch passende Abgrenzung bildeten blühende Arrangements von Pfingstrosen, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und Krokus. Eine besondere Bedeutung hatten auch Beinwell und Ringelblumen, aus denen die Hausfrauen nach alten, bewährten Rezepten wirksame Heilsalben herstellten.
Andere Gemüsesorten wir Kraut, Kohlrabi, Rote und Gelbe Rüben, Buschbohnen und Kren, wurden vornehmlich auf den Äckern angebaut.
Auch heute findet man da und dort noch Hausgärten nach altem Muster, aber sie werden immer weniger. Die „moderne“ Zeit scheint auch diese, früher unverzichtbaren Einrichtungen, zu überrollen.
Foto und Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Auf dem Foto sehen wir Lotti Wegleiter aus Haiming (1928-2016) bei der Kamillenernte in ihrem Hausgarten, den sie als ihr kleines Paradies bezeichnete.

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Chrysanth Scherer …


„Das war auch noch einer aus der guten, alten Zeit: arbeitsam, sparsam, genügsam und dazu ein guter Christ. Möchten die Jungen sein Beispiel nachahmen!“ Mit diesen Zeilen berichtete der Allgemeine Tiroler Anzeiger vom 20. Februar 1929 über das Ableben von Chrysanth Scherer. Die Scherer waren ein bereits vor dem ersten Großbrand des Jahres 1761 in Haiming ansässige gewesene Familie, die sich im Ortszentrum (Ortsried) niederließ. Der Bauernsohn Chrysanth hatte sich im Jahr 1893 mit Josefa Raffl verehelicht, sie starb nur ein halbes Jahr nach Ihrem Gatten am 14.10.1929.
Das Ehepaar Scherer verlor drei Söhne im Kindesalter, nur Johann (1896-1963) und Maria (1897-1963) erreichten das Erwachsenenalter. Ein weiteres Unglück suchte die Chrysanth Scherer am 12. August 1928 heim – ein Brand vernichtete den Doppelstadel und den Dachstuhl des Doppelwohnhauses der Familien Scherer und Raffl (Böckeler), Hausnummer 36.
Chrysanth war im Veteranenverein Haiming-Roppen als Kassier und später als Obmann aktiv. Tochter Maria heiratete den Schuhmacher Johann Schaber, Sohn Johann ehelichte Julia Plattner aus Oetz.
Text und Foto: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Auf dem Foto ist das Ehepaar Scherer mit den Kindern Maria und Johann abgebildet.

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Kanarienzüchter …


Mit der Teilnahme an der Österreichischen Staatsmeisterschaft im Jahre 1980 feierten Rosa und Hans Branz wohl ihren größten Erfolg als Kanarienzüchter. Das Ehepaar aus Ötztal-Bahnhof, das sich dort durch Fleiß und Verzicht ein Eigenheim geschaffen hatte, begann 1962 Kanarienvögel zu züchten. Das Hobby stellte Rosa und Hans zuweilen vor große Herausforderungen, Mühen und Plagen. Auch Rückschläge mussten verdaut werden und es dauerte fast zwei Jahrzehnte bis bei einem Wettbewerb in Bludenz der erste Sieg in der Gästeklasse gelang.
Bei einem Gespräch vor Weihnachten 1980 erzählte Hans Branz: „Es gilt viele Kniffe und Regeln zu befolgen. Auf die richtige Nahrung kommt es an, auf gefühlvolles Training und sensiblen Umgang mit diesen faszinierenden Sängern. Die Preisrichter bewerteten die Gesangsunterschiede wie hohlrollen, pfeifen, klingeln“. Rosa und Branz investierten im Laufe der Jahre viel Zeit und Geld in ihr Hobby, das ihnen aber auch viel zurückgab. „Unsere Kanaren haben einen wohltuenden Einfluss auf unser Seelenleben“, betonten die Züchter. Hans starb am 31. Dezember 2004, seine Gattin Rosa folgte ihm am 6. Oktober 2019 nach.
Text und Foto: Manfred Wegleiter, Chronist

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Ötztaler Heimattag …


Am 16. und 17. August 1952 wurde der von der Gemeinde Oetz organisierte 2. Ötztaler Heimattag abgehalten. Zu diesem Ereignis rückten aus den fünf Ötztaler Gemeinden Vereine wie Musikkapellen, Schützenkompanien, die Bergführer, Trachtengruppen usw. aus und präsentierten sich bei einem großen Umzug durch das Dorf. Gesäumt von zahlreichen Schaulustigen zog die bunte Schar entlang der Straße zum Festgottesdienst am Hauptplatz, der vom Stamser Abt Eugen Fiderer zelebriert wurde.
Auch politische Würdenträger ließen sich den Heimattag nicht entgehen. So konnte der damalige Oetzer Bürgermeister Walter Gritsch den 1. Landeshauptmannstellvertreter Josef Anton Mair, Landesrat Eduard Wallnöfer, den Innsbrucker Bürgermeister Franz Greiter, den Ötztaler Landtagsabgeordneten Valentin Falkner, sowie alle Bürgermeister des Ötztales begrüßen. Im Rahmen des Heimattages wurde an Gottfried Graßmayr vom Graßmayrhof die Gemeindewappenurkunde und an Hans Schmid vom Puiterhof die Erbhofurkunde überreicht.
Text: Sieghard Schöpf, Ortschronist Oetz
Foto: Chronik Oetz

Im Bild der Haflingerreiter Josef Viertler bei der Festzugeröffnung.

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Markt Kaisheim …


Was im Herbst 1973 nach gelungener 700-Jahrfeier des Stiftes mit einem informellen Besuch des Stamser Konventes unter Abt Bernhard im ehemaligen Mutterkloster Kaisheim begann, wurde fünf Jahre später zu einer offiziellen Partnerschaft zwischen Stams im Oberinntal und dem Markt Kaisheim in bayrisch Schwaben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine rege gegenseitige Besuchstätigkeit – vor allem von Seiten der Gemeindeführungen und der Vereine, aber auch private Freundschaften wurden geschlossen. Im Rahmen der Treffen fanden feierliche Gottesdienste in der Stamser Basilika oder im Kaisheimer Mariendom statt. Julia Rösner, die Witwe des Kaisheimer Bürgermeisters, resümierte einst mit verschmitztem Lächeln über die nun Jahrzehnte andauernde Partnerschaft: „Oft sind wir zusammengekommen, aber zu einer Ehe hat es noch nicht geführt“ – „nicht einmal zu einem ledigen Kind.“
Auch wenn einige der „Gründerväter“ wie der Stamser Abt Dr. Bernhard Slovsa und der Kaisheimer Bürgermeister Franz Rösner nicht mehr am Leben sind, wird immer wieder eine Neubelebung dieser Partnerschaft erreicht und man feiert im Abstand von fünf Jahren abwechselnd in Stams und Kaisheim mit größeren Festen. Das heurige 45-Jahrjubiläum wird am 15./16. Juni 2024 in Stams begangen.
Text: Mag. Helmut Hörmann, Ortschronist in Stams
Foto: Chronik

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Bienenzüchter-Zweigverein …


Im März 1924 wurde der Bienenzüchter-Zweigverein Stams-Mötz nach Jahren des Stillstandes wiedergegründet. Zum ersten Obmann wählten die Imker den Stamser Bahnhofsvorstand Josef Minatti, der den Verein durch vier Jahre führte. Ihm folgte dann der Tischlermeister Johann Scharmer aus Mötz mit mehr als zwei Jahrzehnten engagierter Obmannschaft. Er selbst zählte zu den fleißigsten Imkern der Region und betreute durch all die Jahre zwischen 100 und 150 Bienenvölker. Vielfach bewundert wurde sein außergewöhnliches, kunstvoll gestaltetes Bienenhaus in der Königsgasse. Als das Ensemble wegen Platzbedarfs Anfang der 1990er Jahre weichen musste, wurde es dem Höfemuseum in Kramsach zur dortigen Aufstellung angeboten, doch bedauerlicherweise mit der Begründung abgelehnt, dass es „nicht genug typisch tirolerisch“ sei.
Der Bienenzüchterverein Stams-Mötz feiert am 9. Juni in Stams (anlässlich Pfarrfest) und am 6. Oktober in Mötz (anlässlich Erntedank) sein Jubiläum mit einer kleinen Präsentation und erinnert dabei auch an seinen verdienstvollen Obmann. Johann Scharmer war eine schillernde Persönlichkeit und neben der Imkerei bei vielen Vereinen in Mötz federführend tätig: Kapellmeister bei der Musikkapelle Mötz, Schriftführer der Feuerwehr, durch 10 Jahre Gründungsobmann der Schützenkompanie, Obmann des Verkehrs- und Verschönerungsvereins und auch Obmann des Rentnerbundes. Er unternahm zusammen mit Eduard Förg aus Silz die erste Motorradfahrt nach Kühtai, fuhr das erste Auto in Mötz und sein Haus war das Zentrum vieler großer Feste. Im Bild das bewundernswerte Bienenhaus des Johann Scharmer.
Text: Mag. Helmut Hörmann, Ortschronist in Mötz
Foto: Helmut Hörmann

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Schnupferclub …


Im Jahre 1983 wurde der Schnupferclub Haiming-Ötztal gegründet. Und schon wenige Wochen nach der Statuierung feierte der Verein die ersten Erfolge. Bei der Gesamttiroler Meisterschaft am 11.9.1983 in Brixen eroberte Obmann und Paradeschnupfer Reinhard Pfausler auf Anhieb Bronze. Die Trainingseinheiten wurden in der Bahnhofsrestauration von Ida Haslwanter in Ötztal-Bahnhof abgehalten. Bei den Österreichischen Meisterschaften holte sich Reinhard Pfausler 1985 den Staatsmeistertitel. Auch bei den Tiroler Meisterschaften sahnte der Schnupferclub Haiming-Ötztal gehörig ab. Pfausler siegte vor Vereinsmitglied Roman Doblander, bei den Damen eroberte Isolde Doblander Platz 3. Die Mannschaftswertung ging souverän an die Haiminger. Der Schnupferclub Haiming-Ötztal hat seine Vereinstätigkeit längst eingestellt, auch die gemütliche Bahnhofsreste ist seit Jahren geschlossen.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Auf dem Foto die Vereinskollegen, die ihren „Starschnupfer“ nach dem Gewinn des Staatsmeistertitels in der Bahnhofsreste gebührend empfingen. Von links: Günther Strigl, Georg Rieder, Helmut Wirthel, Reinhard Pfausler, Gerhard Graf, Albert Aigner, Harald Auer.

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Volkstanzgruppe „Silberbuam“ …


Vor sechzig Jahren wurde in Haiming die Volkstanzgruppe „Silberbuam“ gegründet. Hanspeter Stigger, Ewald Leitner, Peter Stigger und Herbert Kolb kamen im Anschluss an den Besuch eines Tiroler Abends auf die Idee zur Gründung einer eigenen Volkstanzgruppe, als „Lehrmeister“ konnte Alfred Kraler gewonnen werden und bald setzte eine rege Probetätigkeit ein. Geübt wurde sowohl in den Elternhäusern der Gründungsmitglieder als auch im Ferienheim. Zum ersten Obmann wurde am 25. Juli 1964 Hanspeter Stigger gewählt. Bald machten sich die Haiminger „Silberbuam“ einen guten Namen, internationale Auftritte folgten, schon 1968 wurde die erste Auslandsreise nach England absolviert. Einer von vielen Höhepunkten des jahrzehntelangen, erfolgreichen und von großer personeller Kontinuität getragenen Vereinslebens war die Mitwirkung bei den Eröffnungsfeierlichkeiten zu den 12. Olympischen Winterspielen in Innsbruck. Heute fungiert Johannes Scherl als Obmann der „Silberbuam“, viele Mitglieder der ersten Stunde nehmen heute noch interessiert am Vereinsleben teil. Im Bild die Silberbuam beim Auftritt zum Muttertag 1969.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Karl Hofer/Chronik Haiming

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600 Jahre …


Vom 23. bis 27. Mai 1984 feierte die Pfarrgemeinde Haiming ein besonderes Jubiläum: Die Pfarrkirche wurde 600 Jahre alt. Der Programmstart erfolgte mit einer Jugendveranstaltung, am nächsten Tag sprach Kaplan Singer zum Thema „Gesunde Familie – Gesundes Dorf“, am 26. Mai erinnerte ein Bergfeuer an die Weihe vor 600 Jahren und am Sonntag, dem 27. Mai, begann um 6 Uhr mit Weckruf der Glocke und Böllerschuss die eigentliche Festlichkeit. Der feierliche Einzug in die Pfarrkirche wurde von der Musikkapelle, der Schützenkompanie und dem Trachtenverein „Silberbuam“ umrahmt. Den Festgottesdienst zelebrierten Ortspfarrer Heinrich Thurnes mit Generalvikar Hammerl, Dekan Josef Tiefenthaler und Gastpriestern. Anschließend wurde auf dem Gemeindeplatz mit kühlen Getränken und Krapfen zünftig gefeiert. Im Bild von links die Schützenkameraden Seppl Bair, Hubert Haslwanter (Musikkapelle), Seppl Leitner und Johann Köll beim gemütlichen Beisammensein nach getaner Ausrückung.
Text und Foto: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Im Bild von links die Schützenkameraden Seppl Bair, Hubert Haslwanter (Musikkapelle), Seppl Leitner und Johann Köll beim gemütlichen Beisammensein nach getaner Ausrückung.

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Erinnerungen an Greißler …


Erinnerungen an Greißler, die in den kleinsten Ortschaften die Bevölkerung mit dem Notwendigsten versorgten, lebt im Gedächtnis der älteren Generationen fort. Die Grundnahrungsmittel wurden eingewogen, es gab so gut wie keine Verpackungen. Für Kinder waren die „Zuckerlen“ und das Negerbrot besondere Köstlichkeiten, die Erwachsenen freuten sich auf die Zeit, wenn es den getrockneten Stockfisch gab. So war es auch im Greißlerladen von Julie Krug (geboren am 20.9.1913) in Haiming.
Beliefert wurde „Lochers Julie“ – sie hatte das Geschäft von ihrem 1942 verstorbenen Vater übernommen – viele Jahre von der ADEG-Großhandlung in Ötztal-Bahnhof. Ihre Lehre absolvierte sie bei der Gemischtwarenhandlung Schuler in Landeck. „In besseren Jahren hatte ich auch Angestellte, aber als die ersten SB-Märkte auftauchten, wurde es für uns Greißler immer schwieriger“, erzählte Julie, die ihren gemütlichen Laden im Jahre 1977 zusperrte. Nach einem einfachen ehe- und kinderlosen Leben verstarb Julie am 21.12.1998. Zur Erinnerung: 1 Semmel kostete 1960 um die 45 Groschen, noch Ende der sechziger Jahre konnte man bei der Julie ein Extrawurstsemmel mit Gurke um 2 Schilling erwerben.
Text und Foto: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Zu später Stunde …


Zu später Stunde an einem Haiminger Gasthaustisch wurde Anfang der 1980er Jahre die Idee geboren, einen Verein zu gründen. Nach zum Teil hitziger Diskussion über Sinn, Zweck und Betätigungsfeld der Gemeinschaft, einigten sich die Proponenten auf den Namen FC Freizeit Haiming. Neben sportlichen Aktivitäten wie Fußball und Kegeln trafen sich die Vereinsmitglieder auch, um gemeinsam zu feiern. Im Laufe der Jahre ging es die Clique dann etwas ruhiger an und die nächtlichen Vereinsaktivitäten wurden eingeschränkt. Insgesamt hatte der FC Freizeit aber doch mehr als zehn Jahre Bestand.
Im Bild einige der Vereinsmitglieder, die außerhalb der offiziellen Fußball-Spielstätten des SV Haiming in der „Unteren Gmua“, dort wo alljährlich das Haiminger Waldfest stattfindet, Trainingseinheiten absolvierten.

Text und Foto: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Stehend von links: Karl Kopp, Pepi Schiechtl, Kurt Ambrosig, Toni Maurer, Toni Köll. Vorne von links: Charly Raffl und Andreas Kleewein.

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Seniorengruppe …


Unser Foto zeigt die Seniorengruppe der Freiwilligen Feuerwehr Haiming in voller Adjustierung in den 90-er Jahren. Die verdienten Florianjünger vertieften bei den Proben ihre Kameradschaft und gingen danach auf ein Bier im Kameradschaftsraum, der im „Alten Feuerwehrhaus“ angesiedelt war. Als Unterstützung bei technischen Fragen zu den modernen Geräten gesellten sich meist auch jüngere, aktive Feuerwehrmänner dazu, in diesem Fall Bruno Raffl und Werner Raffl. Von den hier Abgebildeten sind bereits sieben Feuerwehrkameraden verstorben.

Foto und Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Im Bild von links: Bruno Raffl, Herbert Zoller, Albert Stigger, Erich Schöpf, Hubert Haslwanter, Anton Kapeller, Johann Zoller, Josef Stigger, Werner Raffl, Johann Haslwanter, Alois Gager und Franz Kapeller.

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Meisterjodler …


Am 6. Februar feierte Johann Leitner, weit über die Landesgrenzen hinaus bekannter Meisterjodler aus Haiming, seinen 90-er. Auf dem Foto ist er als Knirps auf dem Schoß seines Großvaters Tobias Stigger vulgo „Hartler“ zu sehen. Ebenfalls abgebildet sind die Geschwister von Tobias, von links: Adelheid und Theodor Stigger, die beide ledig blieben sowie Theresa „Tresele“ Stigger, die später Alois Kapeller heiratete und eine Urgroßmutter des heutigen Tourismuslandesrates Mario Gerber und des Umweltreferenten im Amt der Tiroler Landesregierung, Kurt Kapeller, ist.

Foto: Johann Leitner
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Das Foto wurde um 1936 vor dem Hartler-Haus an der heutigen Kreuzstraße in Haiming aufgenommen.

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Das Kartenspiel …


Das Kartenspiel war eines der Sonntagsvergnügen, das die Männer nach dem Gottesdienst zu einer unterhaltsamen Runde zusammenführte. Das Bild entstand in den 1930er Jahren im Gasthaus Kreuz in Mötz und zeigt den Gastwirt Rudolf Krug („Kreuz“), den Schmied Josef Hendl (Schmiedearbeiten am Locherboden) und die Bauern Franz Neurauter und Fidelus Höpperger („Delles“). In Mötz gab es in dieser Zeit noch zwei weitere Wirtshäuser: den Kirchenwirt „Zum Kreuz“ und den auf Silzer Gemeindegebiet liegenden Mötzer Brückenwirt, besser bekannt als „Gasthof zum römisch-deutschen Kaiser“.

Text und Repro: Helmut Hörmann, Ortschronist Mötz

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„Gestandene Mander“ …


Acht Mann hoch – nach der Sonntagsmesse trafen sich in den neunziger Jahren regelmäßig „gestandene Mander“ bei Albrecht Götsch in dessen Pub in Ötztal-Bahnhof zum regen Informationsaustusch. Den Lebenserfahrungen, Politmeinungen und Zukunftsvisionen der Honoratioren zu horchen war ein Genuss.
Auf dem Foto, das Ende 1998 entstand, von links: Albert Neurauter aus Brunau (Gründungsmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ötztal-Bahnhof, Unternehmer), Werner Kuhnert (Landmaschinenhändler i. R. in Ötztal-Bahnhof, er starb am 23.12.1998, kurz nach diesem Fotomeeting), Kurt Kundel (Betriebsleiter i. R. bei der Lignospan), Bruno Holzhammer (engagierter Funktionär der Katholischen Arbeitnehmerbewegung), Wirt Albrecht Götsch, Raimund Winkler (Gründer von Obst Winkler, mit 96 Jahren der Älteste der Runde), Hermann Pohl (Seniorchef der Pension Pohl), Franz Graf (Gründungsmitglied der FF Ötztal-Bhf., verstorben am 22.5.2023) und Hans Götsch (langjähriger Hauptmann der Schützenkompanie Haiming).

Foto und Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Gedenkbäume …


Im Jahre 1908 wurden anlässlich des 60-jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. in Tirol und Vorarlberg Gedenkbäume gepflanzt. Angeregt wurde die Aktion vom Forstverein. Bei größeren Gärtnereien und Baumschulen sind die in Betracht kommenden Baumvorräte erhoben worden. In Frage kamen in erster Linie Bäume, die eine gute Lebenserwartung aufweisen. Die Pflanzung sollte von fachkundigem Personal durchgeführt werden.
Die Haiminger Gemeindevorstehung wählte dafür den Platz vor dem südwestlichen Friedhofseingang. Zwei Linden – im Volksmund als „Kaiserlinden“ bezeichnet – wurden gepflanzt. Auch Ernst Lutteri, Besitzer des Ötztalerhofes, beteiligte sich am Vorhaben und ließ in der Nähe des Hotels mit 100 Zirben einen Zirbenhain errichten. Wie viele kirchliche Feste, vorbeiziehende Erstkommunionkinder, Prozessionen und Trauerzüge mögen die Kaiserlinden wohl erlebt haben. Im Jahre 2017 musste eine Kaiserlinde gefällt werden, die Zweite erinnert bis heute an das Regierungsjubiläum. Auf dem Foto erkennt man beide Kaiserlinden, im Vordergrund Tischlermeister Johann Nagele „Hanseler“, Standschützenleutnant und 66 Jahre lang aktives Mitglied der Musikkapelle Haiming.
Foto und Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Familie Kurz …


An der Kreuzung Ötztalerstraße-Siedlungsstraße in Haiming steht das inzwischen umgestaltete und renovierte Wohnhaus der Familie Kurz. Erbaut wurde das stattliche Gebäude von der Familie Schilcher „Schmieds“, die es der Apostolischen Administratur Innsbruck als Ruhesitz für emeritierte Geistliche zur Verfügung stellte. So wurde im Jahre 1938 auch der Emeritus Franz Xaver Klotz in die „Villa“ aufgenommen und von den Häuserinnen Katharina (geb. 1879) und Rosa Walser (geb. 1883) versorgt. Pfarrer Klotz, geboren in Sölden im Jahre 1869, war einige Jahre Expositus am Silzerberg und wirkte zuletzt als Seelsorger in Kaltenbrunn, wo ihm die pensionierte Lehrerin Rosa Walser als Haushälterin diente. Katharina war Häuserin bei Pfarrer Deutschmann in Wenns. Klotz, auch als experimentierfreudiger Fotograf bekannt, starb am 12. Februar 1942 in Haiming.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Das Foto zeigt Pfarrer Klotz mit den Häuserinnen Katharina und Rosa vor der „Villa“.

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Agnes Lunger …


Das Foto zeigt Agnes Lunger geb. Wegleiter mit ihren Kindern Walter und Krimhilda (auf dem Schoß der Mutter). Die Aufnahme entstand kurz nach dem Ableben von Ehemann Alois Lunger, einem gebürtigen Südtiroler, der als Assistent der k.k. Staatsbahn am Bahnhof Ötztal beschäftigt war und am 20.10.1918 im 30. Lebensjahr verstarb. Der jungen Witwe war ein schweres Schicksal auferlegt, denn auch Tochter Krimhilda starb am 22.9.1919 im 2. Lebensjahr.
Agnes zog mit Sohn Walter zu Verwandten nach Innsbruck, als ausgezeichneter Realschüler stand er kurz vor der Matura, als er durch die Explosion eines Papierböllers – geworfen von einem illegalen Nazi – die rechte Hand verlor. Trotz ihrer angeschlagenen Gesundheit rettete sich Agnes mit Walter in wirtschaftlich schweren Zeiten durch Näharbeiten über die Runden. Im Jahre 1941 heiratete Walter in Innsbruck Ines Glier, deren Vater im KZ Mauthausen ums Leben kam. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften verschlug es Walter in den Landesdienst. Im Jahre 1960 wurde er Bezirkshauptmann von Landeck. Er übte dieses Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1981 aus. Walter Lunger starb am 22.1.1986 in Landeck.

Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Familienarchiv Lunger

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