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Wie es „früher war“ Beiträge von ChronistInnen in der Oberländer Rundschau 2022

Ein markantes Bauwerk

Ein markantes Bauwerk auf der Ötztalerhöhe, in Haiming als „Kuhnert-Haus“ bekannt, ist vor wenigen Wochen verschwunden. Das Gebäude wurde im Jahre 1953 als Rohbau um 17.000 Schilling von Schlossermeister Werner Kuhnert, einem gebürtigen Zirler, erworben. Von 1954 bis 1960 waren im Firmengebäude mit Außenanlage die Schlossereiwerkstatt, der Kohlenhandel und eine Wohnung untergebracht.
Werner Kuhnert erzeugte mit seinem Betrieb verschiedene landwirtschaftliche Kleinmaschinen und handelte mit Erzeugnissen, die für die Modernisierung der Landwirtschaft in Einsatz kamen. Die Geschäfte liefen gut und so wollte Kuhnert einen Grund für die Betriebserweiterung erwerben, der Grundeigentümer hatte aber Bedenken, dass in der Firma Kuhnert für sein eigenes Unternehmen eine Konkurrenz erwachsen könnte.
So schaute sich Werner Kuhnert um eine Alternative um und erwarb direkt am Eingang nach Ötztal-Bahnhof ein Nutzungsrecht mit Grund und errichtete dort seinen neuen Betrieb. Das „Kuhnert-Haus“ auf der Ötztalerhöhe verkaufte er um 150.000 Schilling an die Firma Lignospan, die es Mitarbeiterin zu Wohnzwecken zur Verfügung stellte. Später ging das Gebäude an die Firma Niederer, dann an Adolf Eigl und schlussendlich an die Hofer KG über.

Foto: Privatarchiv Willi Kuhnert
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Tiroler Abende


Tiroler Abende waren früher nicht nur fix eingeplante Urlaubsunterhaltungen für Sommergäste, sondern boten auch den Einheimischen eine willkommene Abwechslung zur Beschwerlichkeit und Eintönigkeit des Alltags. In jener Zeit ohne Fernseher und Computer fieberte die Bevölkerung den Auftritten von Schuhplattlern, Musikkapelle und Heimatbühne mit Freude und Ungeduld entgegen. Auch für die Aktiven waren diese Veranstaltungen unverzichtbar – gab es doch eine kleine Gage oder Anerkennung, sei es auch nur in Form eines Umtrunks mit einer Jause. Aus dem Jahre 1957 stammt dieses Foto von einem Tiroler Abend beim Sterzinger (Gasthof Traube) in Haiming. Mitgestaltet wurde der Abend von den Haimingern Mädchen Margit Eiter, Annemarie Baur, Gerda und Renate Witting sowie Wilma Baur (v.l.), die sich hier auf der Bühne mit dem Haiminger Kapellmeister Stefan Baur zeigen.

Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Foto: Privatarchiv Gerda Weiß geb. Witting

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Paula Habicher

Paula Habicher geb. Bader kam am 26.1.1920 in Vils auf die Welt. Bis zu ihrem 26. Lebensjahr arbeitete sie im elterlichen, landwirtschaftlichen Betrieb mit. Dann begleitete sie ihren Bruder Pfarrer Karl Bader als Haushälterin zu dessen Pfarrstelle nach Kaisers im Lechtal. Dort blieben beide von 1946 bis 1950. Die nächste Station war Heiterwang, von wo aus Paula mit Bruder Karl im Jahre 1960 nach Haiming kam. 1964 heiratete sie dann den Haiminger Schneider Arnold Habicher, blieb aber sechs weitere Jahre als Pfarrhaushälterin tätig.
Um eine ordentliche Pension zu bekommen, fuhr Paula von 1970 bis 1973 als Arbeiterin in die Schindlerfabrik nach Telfs und ging anschließend in Frühpension. Die Pfarrmesnerei hatte inzwischen Gerlinde Kopp übernommen, Paula half aber weiterhin beim Dienst in der Kirche mit. Mit 1. Jänner 1990 übernahm Paula dann wieder den Mesnerdienst bis sie schlussendlich die Funktion an das Ehepaar Gabi und Horst Gritsch abgab.
Ihre letzten Lebensjahre verbrachte die mit dem Haiminger Gotteshaus eng verbundene Mesnerin im Altenwohnheim Haus Elisabeth in Silz. Paula Habicher starb am 1.11.2007.

Foto: Chronik Haiming/Karl Hofer
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Das Foto zeigt Paula (links im Bild) bei der Firmung des Jahres 1989 mit Bischof Reinhold Stecher und Gerlinde Kopp.

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Norbert Rudigier …


Norbert Rudigier wurde am 16. Mai 1930 als Sohn des Anton und der Sabine geb. Falkner in Roppen geboren. Er erlernte beim „Emilbäck“ in Imst den Beruf des Bäckers und legte 1954 die Meisterprüfung ab. Sein weiterer Berufsweg führte ihn nach St. Anton und dann zum Grabherr nach Lustenau, wo er seine Frau Rosa kennenlernte. Im Alter von dreißig Jahren pachtete Norbert dann das Haus Nr. 22 in Haiming, wo sich vorher die Bäckerei der Familie Egger, gepachtet von Frau Tilliacher, befand. Mit einem Gesellen und seiner Frau startete er mit viel Elan in die Selbständigkeit. Zuerst lieferte Norbert das Brot mit dem Motorrad bis nach Roppen, später seine Frau mit dem Opel Caravan auch auf den Haimingerberg und nach Ochsengarten. Das schmackhafte Brot war in aller Munde, sogar von auswärts kamen bald Kunden, die die legendären „Rudigier-Loabelen“ kauften. Mehrere Erweiterungen und Umbauten standen in den folgenden Jahren auf dem Programm.
Im Jahre 1990 hat Sohn Ferdinand die Bäckerei übernommen und in mehren Orten Filialen betrieben. Das Stammgeschäft in der Haiminger Kirchstraße bildet aber nach wie vor das Herzstück des Betriebes. Norbert Rudigier starb am 15. Juni 2005, er folgte seiner Frau Rosa, die ihm bereits am 2.3.1994 vorausgegangen war.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Zwei Fotos aus Karrösten …


Zwei Fotos aus Karrösten, die den rasanten Wandel unserer Zeit, auch in der Baukultur, untermauern. Auf dem Foto mit Altbestand (entstanden zwischen 1972 und 1975) sind die beiden Ortsteile „Loch“ und „Rochloch“ zu erkennen. Einige der alten Gebäude fielen im Laufe der Zeit der Spitzhacke zum Opfer, andere wurden bei Brandereignissen zerstört.
Im Bereich „Loch“ wurden Einfamilienhäuser und Reihenhäuser errichtet. Auf der nach dem Brand vom Dezember 2012 freigewordene Fläche im Bereich „Rochloch“ wurde auf Initiative der Gemeinde Karrösten eine Wohnanlage durch eine Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft mit 16 Wohneinheiten errichtet – die Übergabe der Wohnungen soll im März 2022 erfolgen.

Fotos: Chronik Karrösten
Text: Günter Flür, Ortschronist

Chronik Karröstem

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Haiminger Baustelle …


Auf dem Foto ist eine Haiminger Baustelle Mitte der dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts zu erkennen. Vorne im Bild das Bauherren-Ehepaar Antonia und Josef Sterzinger mit einem Vorarbeiter. Antonia, eine gebürtige Stigger aus dem Zweig der „Rudolfen“, hat ihr Kind „Mitzi“ im Arm. Das Mädchen war das einzige Kind des Ehepaares Sterzinger und starb am 18.6.1936, bereits ein halbes Jahr zuvor, am Heiligen Abend des Jahres 1935, war Josef Sterzinger verstorben.
Er war Gastwirt, Gutsbesitzer und von 1908-1912 Gemeindevorsteher, sein Vater Alois war der Erbauer des „Sterzingerhofes“ (später Ötztalerhof) in Ötztal-Bahnhof, ein naher Verwandter war der bekannte Wiener Notar Dr. Emanuel Sterzinger, der im Jahre 1863 der Gründungsobmann des Tiroler Vereines in Wien (heute Tiroler Bund) war. Mit dem Tod von Josef Sterzinger starb in Haiming die männliche Linie der Sterzinger aus.
Die Witwe Antonia heiratete in zweiter Ehe den Landwirt Franz Ripfl, dessen Vater nach dem Großbrand von 1897 als Zimmermann von Leutasch nach Haiming kam. Antonia starb am 27.8.1958, ihr Ehegatte Franz am 4.5.1967.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

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Als Gepäckträger …


Wilhelm Schnall fungierte am Bahnhof Ötztal als Gepäckträger. Seine Frau Anna führte am Bahnhof Ötztal eine Tabaktrafik. Wilhelm war geboren am 5.10.1881 in Tarrenz, sein Vater Ambros kam aus beruflichen Gründen (er war Bahnwächter bei der k.k. Staatsbahn) nach Oberhofen. Dort lernte Wilhelm dann seine Frau Anna eine geborene Haid kennen, die beiden heirateten 1906 in Oberhofen.
Anna starb am 11.2.1930 im Alter von 48 Jahren, Wilhelm am 13.4.1957. In zweiter Ehe hat Wilhelm Schnall die Katharina Valenti aus dem Trentino geheiratet, die Lydia in die Ehe mitbrachte. Im Bild sehen wir vor der Tabaktrafik im Jahre 1927 stehend von links: Elsa Schnall (später verehelichte Gaberscik), Nichte des Wilhelm mit Lydia Valenti, dann Amalia Plank, die spätere Ehegattin des Gepäckträgers Adolf Greier und Katharina Valenti. Die Trafik wurde später von Karl Larcher übernommen.

Foto: Chronik Haiming,
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Eishockeysport …


Dass sie mit den Nachbarn aus Silz im Eishockeysport nicht mithalten konnten, darüber waren sich die Haiminger Eishockeycracks im Klaren. Trotzdem wagten sie sich kurzärmelig und in Dreiviertelhosen auf das Eis. Dem Puck nachgejagt wurde auf der Wiese beim „Buabeler“. In die Raffinessen und taktischen Feinheiten des Spiels wurden die Haiminger von zwei Silzern eingeweiht – Rudolf Wammes und Sportpionier Friz Waldegger waren sich nicht zu schade, den Sportlern aus der Nachbargemeinde mit ihrem Wissen unter die Arme zu greifen.
Im Bild vorne von links: Anton Witting, Georg Krüger, Franz Zoller, Johann Götsch. Hinten stehend von links: Rudolf Mayr, Rudolf Wammes, Bernhard Kapeller, Fritz Waldegger, Franz Stigger, Roman Stigger und Hermann Götsch. Das Foto entstand um 1948.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

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Gastwirt Ferdinand Perwög …


Am 14. Jänner 1905 starb nach langem Leiden in Haiming der Gastwirt Ferdinand Perwög. Er stand erst im 33. Lebensjahr. Der gebürtige Silzer, Enkel des bekannten Baumeisters Benedikt Perwög, verheiratete sich am 27. Mai 1900 mit der „Zickeler“-Wirtstochter Antonia Stigger. Ferdl, wie er genannt wurde, war Absolvent und Förderer der Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Rotholz und ein Mann mit großem praktischem Verständnis. Besonders das Feuerwehrwesen lag ihn am Herzen und bis zu seinem Tode agierte er als Haiminger Feuerwehrkommandant. Auch seine Jugendfreunde vom Sängerchor aus Silz nahmen am Begräbnis des beliebten Wirtes teil, sie ließen am Grab ein stimmungsvolles Grablied erklingen.
Aus der kurzen Ehe mit Antonia entsprang Sohn Karl, der als Erbauer des ersten Haiminger Schwimmbades in die Ortsgeschichte eingegangen ist. Ferdl’s Enkel Edi Perwög trat in die Stapfen seines Großvaters und fungierte ebenfalls als langjähriger und beliebter Feuerwehrkommandant in Haiming.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Unser Bild zeigt den Gasthof Perwög „Zickeler“ um 1904. An der Eingangstür steht Wirtin Antonia mit dem Kleinkind Karl im Arm.

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Erfolgreicher Bäckermeister …


Er war ein fleißiger, erfolgreicher Bäckermeister und in vielen ehrenamtlichen Positionen tätig, so bei der Heimatbühne und im Fremdenverkehrsverein: Josef Egger, geboren am 28. September 1912 in Rietz, heiratete am 10.9.1944 Maria Hammerle aus Schönwies und pachtete in der Haiminger Kirchstraße das Haus Tilliacher (heute Bäckerei Rudigier). Dort betrieb die Familie Egger bis 1960 eine Bäckerei.
Schon Im Jahre 1955 erwarb das Ehepaar Egger südlich der Lourdes-Kapelle ein Baugrundstück und errichtete 1960 dort eine moderne Bäckerei mit Wohnung – die Aufstockung des Gebäudes folgte zwei Jahr später. In den oberen Stockwerken siedelte die rührige Familie eine Privatzimmervermietung an – der Fremdenverkehr war auch in Ötztal-Bahnhof so richtig in Schwung gekommen. Dann, am 21. August 1962, wurde die Familie Egger von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht. Bei der Brotauslieferung auf den Haimingerberg schlug ein Stein in das Dach des PKW von Bäckermeister Josef Egger ein und verletzte ihn tödlich. Die im Auto mitfahrenden Töchter Margit und Renate wurden verletzt, zwei Feriengäste blieben unverletzt.
Maria Egger führte das Unternehmen als Witwenbetrieb weiter und stellte Bäcker ein. Sohn Herbert Egger trat aber bald in die Fußstapfen seines Vaters und absolvierte schon 1966 die Meisterprüfung. Im Jahre 1974 erwarb er gegenüber der Bäckerei ein Grundstück und baute dort eine neue Bäckerei. Von dort aus versorgte die Bäckerei Egger jahrzehntelang Einheimische und Gäste mit köstlichen Brotspezialitäten.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Unser Bild zeigt eine gut gelaunte Runde beim Hausball im Ötztalerhof, von links: Renate Perwög, Evi und Theo Kapeller, Josef und Maria Egger, eine Bedienstete, Bürgermeister Karl Kapeller.

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Zwei Fotos aus Karrösten …


Vom Aufnahmedatum trennen diese zwei Fotos aus Karrösten 47 Jahre. Die Schwarzweiß-Aufnahme zeigt die „Sturmergasse“ 1975. Bei beiden Fotografien ist die Steinmauer als Abgrenzung zur Sturmergasse zu erkennen. In diesem Bereich brannten im Jahre 1971 die Häuser von Bernhard Senn und Josef Krismer ab. Die Familie Senn erbaute an derselben Stelle einen neuen Bauernhof und bezog diesen 1973. Die Einfahrt zum Gasthof Trenkwalder ist bei der Schwarzweiß-Aufnahme am Laternenmasten (rechts im Bild) ersichtlich, heute nach Abriss des Gebäudes der Fam. Thurner befindet sich die Einfahrt oberhalb des E-Schaltkasten. An dieser Stelle war über Jahrzehnte eine Baulücke, die nun in diesem Jahr einem Neubau weichen wird.

Text: Günter Flür, Bezirkschronist-Stv.
Fotos: Chronik Karrösten

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Er war Leutnant …


Er war Leutnant bei den Haimingerberger Schützen und sorgte mit seinem sympathischen und originellen Auftreten bei Veranstaltungen und Ausflügen für positive Abwechslungen. Josef „Seppl“ Fürruther, geboren am 29.9.1933 in Grün Nr. 19 am Silzerberg (heute Haimingerberg) war Nachkomme von Rosa geb. Prantl und Josef Fürruther sen. vulgo „Kappes“. Seine Mutter Rosa stammte von Pfaffeneben, sein Vater vom alten Bauernhaus in Grün Nr. 19 und war Sohn des Johann Fürruther und der Kreszenz Haslwanter.
„Kappes Seppl“ wie er am Haimingerberg genannt wurde, besuchte bei Lehrer Neururer die Volksschule am Höpperg, später bewirtschaftete er mit seiner Familie 7 ha Grund mit 11 Stück Großvieh. Nebenbei war er bei der Gemeinde Haiming beschäftigt, wo er vor allem beim Wasserleitungs- und Straßenbau zum Einsatz kam. Mit seiner Gattin Klara aus Untergrün hatte er sechs Kinder. Josef Fürruther starb am 22. Juni 2009.

Text: Manfred Wegleiter, Chronist
Foto: Chronik Haiming

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Das Klassenfoto …


Mit ihrem Lehrer, Schuldirektor Anton Mayr, postierten sich die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Haiming für ein Erinnerungsfoto. Aufgenommen wurde das Foto vor dem Haus Nr. 72 beim „Oetzer“, das neben den Privaträumen für die Familie Kapeller auch Mehrzweckzimmer für Vereine und Institutionen bot (Raiffeisenkasse, Proberaum der Musikkapelle, Schulzimmer usw.) – eine Zeitlang wurden in diesem Gebäude sogar Obduktionen vorgenommen.

Bild: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Das Klassenfoto entstand zwischen 1935 und 1937 und zeigt folgende Personen, unterste Reihe von links: Max Bair, Hermann Maurer, Karl Zoller, Ernst Wammes, Alois Strigl, Josef Haid, Johann Nagele, Ernst Allneider, Anton Rangger, Anton Kapeller, Max Wegleiter, Johann Lambach, Roman Stigger. 2. Reihe von links: Rudolf Neurauter, Johann Kopp, Eduard Stigger, Edith Senn, Johann Kößler, Hilde Bair, Paula Schaber, Luise Kapeller, Hilde Steiner, Hilde Hinterholzer, Martha Wegleiter, Franz Nagele, Hansi Götsch, Hermann Götsch. 3.Reihe von links: Erich Raffl, Bernhard Flunger, Edi Flunger, Irma Strigl, Olga Witting, Julie Schöpf, Adelheid Kopp, Rosa Auderer, Anna Leitner, Rosa Wammes, Rita Katzlinger (Jahrgang 1922, älteste Gemeindebürgerin von Haiming), Rosa Krug, Dora Stigger, Zenzl Gager, Traudl Mayr, Josef Holzeis. Oberste Reihe: Maria Steiner, Richarda Rangger, Maria Plattner, Anna Schaber, Katl Gager, Midl Ennemoser, Josefine Schöpf, Rosa Ennemoser, Katl Stigger, Emma Haid, Gretl Götsch, Lehrer Anton Mayr.

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Richard Habicher …


Richard Habicher wurde am 6. März 1907 in Haiming als Sohn der Bauersleute Johann Josef Habicher und Maria Wachter geboren. Mit dreizehn Jahren trat er als Schüler in das Comboni-Missionsseminar Milland/Brixen ein. Seine Gymnasialstudien absolvierte er in Brixen und in Graz. Nach dem Noviziat studierte er in Brixen Philosophie und Theologie, am 29.6.1933 wurde er zum Priester geweiht. 1934 reiste er zu seinem Missionseinsatz nach Südafrika, wo er insgesamt 43 Jahre wirkte. 1978 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen in die Heimat zurück, wo er in Unterpremstätten seinen Alterssitz fand. Im Sommer 1982 zog er nach Brixen, wo er am 16. Dezember 1982 verstarb.
Von Zeitzeugen wird Pater Richard als rücksichtsvoller, einfacher und bescheidener Mensch geschildert. Seiner Familie in Haiming bleib er stets verbunden. Am Osterdienstag des Jahres 1966 wurde er in seiner Missionsstätte bei einem Raubüberfall durch einen Kopfschuss schwer verletzt – seinen Angreifern verzieh er in christlicher Würde. Seine Liebe zur einheimischen Bevölkerung Südafrikas fand in vielen Taten – meist ohne großes Aufsehen, stets im Hintergrund – seinen Ausdruck. Er bildete viele Lehrer aus, vermittelte jungen Menschen eine Ausbildung und vermied durch den Kauf von Land die Zwangsumsiedelung vieler Familien.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Pater Richard Habicher, zweiter von rechts stehend, mit Pflegepersonal und Patienten vor der Krankenstation der Krankenstation in Eensgevonden, KwaZulu-Natal (Südafrika).

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Das Doktorhaus …


Das Bild – aufgenommen in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts – zeigt das „Doktorhaus“ in Barwies, erbaut in den Jahren 1907 – 1911. Ursprünglich diente es als „Wohnhaus für den Gemeindearzt“ der drei Plateaugemeinden, damals noch mit der Fraktion Mötz. Vorübergehend war in diesem Haus auch eine Schulklasse untergebracht und bis vor ca. 30 Jahren auch eine Apotheke. Das Gebäude stand im Eigentum der drei, später vier Sprengelgemeinden und wurde vor 15 Jahren verkauft. Das zum Schluss in diesem Hause praktizierende Ärztepaar Dr. Christiane und Dr. Stefan Oberleit betrieb ihre Praxis in Miete. Noch vor Weihnachten des vergangenen Jahres übersiedelte die Praxis in das von der Fam. Oberleit auf eigene Kosten errichtete neue Ärztehaus in Obermieming. Das „alte Doktorhaus“, das über 100 Jahre das Ortsbild von Barwies mitgeprägt hat, wird bald Geschichte sein.

Foto: Chronik Mieming
Text: Martin Schmid, Chronist

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Eine Tankstelle …


Schon in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg betrieb Johann Schilcher in Haiming an der Kreuzung beim Gasthof Sterzinger (Gasthof Traube), direkt an der alten Reichsstraße gelegen, eine Tankstelle. Als diese Straße, die über Magerbach und den Karrer Sattel nach Imst führte, abgewertet wurde, versiegte auch der motorisierte Verkehr. Schilcher reagierte und errichtete in der Nachkriegszeit auf der Ötztalerhöhe, direkt an der Abzweigung der 1937 projektierten, neu errichteten Arlbergstraße (heute Tiroler Straße B171) in das Ötztal eine Touristenstation mit Tankstelle, Werkstätte und Gastronomiebetrieb. Das Unternehmen florierte, Einheimische wie Gäste kehrten gerne beim Schilcher ein. Die Erben von Johann Schilcher (er starb 1973 ) verpachteten den Betrieb, viele Jahre führte Heinrich Oberhofer das Unternehmen. Heute befindet sich dort die ENI Tankstelle der Firma Gutmann.
Auf dem Foto ist Margit Gager (1971-2010) abgebildet, die in den sechziger Jahren bei Johann Schilcher als Bedienerin gearbeitet hat. Die Haimingerin war später viele Jahre als Verkäuferin bei der Metzgerei Raffl beschäftigt.

Foto: Privatarchiv
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

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Frühjahrskonzert …


Beim diesjährigen Frühjahrskonzert der Musikkapelle Haiming, welches auch im Zeichen des Rückblickes „200 Jahre Musikkapelle Haiming (1821-2021)“ stand, fiel auch sein Name: Alois Schöpf, vulgo „Pfutschn Lois“, ging in die Annalen der Musikkapelle Haiming ein.
Geboren wurde er am 8. März 1882 als Sohn der Bauersleute Franz Schöpf und Agnes Kößler. Am 8.1.1912 ehelichte er Maria Witting. Bereits 1896 ist er der „Huaminger Musig“ beigetreten. 67 Jahre lang wirkte er dann als Schlagzeuger – er ist damit bei der Musikkapelle Haiming bis heute der Rekordhalter, was die Anzahl der aktiven Jahre betrifft.
Er war ein Original, ein Unikum – auch auf dem Tanzboden machte er eine ausgezeichnete Figur, er scheute sich nicht, junge Mädchen auf das Parkett zu bitten. Alois Schöpf erlebte noch die Zeit, als die Haiminger Musikanten nicht nach Noten, sondern nach „Gespür“ spielten, er gehörte zu jenen, die im Jahre 1909 stolz in der neuen Tracht für das erste Foto posierten und er musizierte unter Leitung von sieben verschiedenen Kapellmeistern.
Das Schicksal wollte es, dass der verdiente Musikant einen Tag vor der Abreise der Musikkapelle Haiming zu einer Rundfunkaufnahme nach Hilversum (NL) am 3.9.1970 für immer seine Augen schloss. Seine Angehörigen meinten damals zu Obmann Hanspeter Stigger und Kapellmeister Stefan Baur: „Fahrt‘s doch nach Holland, das wäre ganz im Sinne von Lois gewesen“. Die Verabschiedung am Haiminger Friedhof übernahm dann die Musikkapelle aus Silz.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

Im Bild Alois Schöpf (dritter von links) mit Johann Nagele, Edith Stigger, unbekannt, Stefan Baur und Paula Raffl.

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An einem Sonntag im Sommer …


An einem Sonntag im Sommer 1953: Antonia Kopp (Jg. 1931), Rudolf Kapeller (Jg. 1931) und Olga Wegleiter (Jg. 1933) treffen sich auf einen gemütlichen „Ratscher“ auf einer Wiese in ihrem Heimatort Haiming. Antonia „Patsches Toni“ (links im Bild) heiratete später Rudolf Kapeller „Müllers Rudl“ – sie sind die Großeltern des bekannten Tenors Philipp Kapeller, Ensemblemitglied im Oldenburgischen Staatstheater. Olga geb. 1933, ehelichte den Färbermeister Harald Kopp, den Sohn des Ötztalerhof-Wirtes Wilhelm Kopp und der Maria Anna Zoller („Urbeles Mitzi“). Das Ehepaar Kopp lebt heute in Innsbruck. Ein Enkel der beiden ist der Profifußballer Florian Kopp (bis vor kurzem beim FC Wacker Innsbruck aktiv). Antonia Kapeller geb. Kopp war eine Tochter von Rudolf Kopp und Berta Stigger, sie starb am 4.4.2014.
Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Hochwürden Heinrich Thurnes …


Am 8. März 1980 starb plötzlich und unerwartet der langjährige Haiminger Seelsorger Pfarrer Karl Bader. Nachbesetzt wurde das Priesteramt mit Hochwürden Heinrich Thurnes. Der am 6. Februar 1932 in Serfaus Geborene empfing 1966 die Priesterweihe und wirkte anschließend als Kooperator in Fließ und Silz, er war auch als Regionaljugendseelsorger tätig.
Am 23. August 1980 wurde er am Gemeindeplatz von der Haiminger Gemeindeführung beim Einstand im Beisein zahlreicher Haimingerinnen und Haiminger, sowie von Vereinsabordnungen gebührend begrüßt. Pfarrer Thurnes, der als leutseliger und musikalischer Priester neun Jahre lang in Haiming wirkte, übernahm später die Pfarre Fließ und wurde 1991 zum Dekan des Dekanates Prutz gewählt. Heinrich Thurnes starb am Neujahrstag des Jahres 2013.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Im Bild Pfarrer Thurnes bei der Einstandsfeier in Haiming, flankiert von Dekan Josef Tiefenthaler (links) und Pfarrer Josef Huber.

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Fußballelf aus Haiming …


In den achtziger Jahren zählte die Fußballelf aus Haiming zu den besten Amateurmannschaften Tirols – sogar in der Westliga konnten sich die Oberländer einige Jahre halten. Aus der ehemaligen „launischen Diva“ formte Trainer Herbert Gredler eine eingeschworene Mannschaft, die nun auch mit dem für den Erfolg notwendigen Kämpferherz zur Sache ging. Als Obmann fungierte in jenen Jahren der Gastwirt Rudolf Schlatter. Auf dem Bild zu sehen ist die Elf des Jahres 1980, die den Aufstieg von der Gebiets- in die Amateurliga schaffte und durchwegs mit Eigenbauspielern das Auslangen fand.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter (Ortschronist)

Stehend von links: Raika-Sponsorvertreter Helmut Schöpf, Hannes Stigger, Heinz Kapeller, Reinhold Pohl, Robert Hafele, Egon Zoller, Trainer Herbert Gredler; unten von links: Manfred Pohl, Helmut Zoller, Kapitän Hugo Platzer, Pepi Muglach, Paul Raffl und Manfred Rangger

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Schlittschuhlaufen …


Eine Gruppe sportlicher Haiminger Mädchen genießt einen tiefwinterlichen Sonntag zum Schlittschuhlaufen. Das Foto entstand um 1940. Man beachte die Sportmode von damals, Westen und Röcke waren wohl mit der hauseigenen Nähmaschine entstanden und die Kleidung dürfte auch ohne moderne Thermotextilien ausreichend gewärmt haben. Die damalige Generation war nicht so kälteempfindlich, denn in den Häusern wurden meist nur Küche und Stube geheizt.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Vorne von links: Luise Maurer, Rosa Auderer, Dora Stigger, Irma Maurer; hinten von links: Anna Auderer, ? , Elsa Wegleiter, Mali Zoller, Lina Wegleiter.

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Widum in Haiming …


Unser heutiges Bild aus vergangenen Tagen zeigt eine Szene vor dem Widum in Haiming. Links im Bild ist Pfarrer Ernst Ranftler zu sehen, der von 1953 bis 1960 als Seelsorger in Haiming wirkte. Er starb am 4. 11. 1968 in Karrösten. 1940 kam er ins Visier der NS-Strafbehörden und wurde kurzzeitig inhaftiert, weil er in seiner Funktion als Kaplan-Provisor in Sölden für die Reparatur des Kirchendaches Schindeln gesammelt hatte.
Als Wirtschafterin in Haiming stand ihm Elfrieda Köll (Bildmitte) aus Roppen hilfreich zur Seite. „Frieda“ wurde am 29. März 1918 in Roppen als Tochter des Tischlermeisters Josef Köll und der Aloisia Lederle aus Jerzens geboren. Sie starb am 13. April 2006 und wurde in ihrem Heimatort bestattet.
Rechts im Bild ist Marianna Schrott zu erkennen. Sie war geboren 12.12.1923 und arbeitete als Briefträgerin. Im Ort war sie als „Post Marianne“ bekannt und beliebt. Sie war die Tochter des ÖBB-Beamten Josef Schrott und dessen Gattin Maria und lebte mit ihren Eltern, ihrer Schwester Frieda und ihrem Neffen Heinz im Bahnwächterhaus nahe der „Unteren Gmua“. Später zog die Familie in den Föhrenweg zur Familie Michlmayr und dann nach Stams, wo Marianna 2012 verstarb.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist
Bild: Chronik Haiming

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Im Volksmund beim „Buabeler“ …


Im Haus von Johann Raffl (1863-1929), im Volksmund beim „Buabeler“ genannt, fanden viele Familien eine Bleibe. Das ansehnlich renovierte Gebäude (früher Hausnummer 61) liegt an der Kreuzstraße in Haiming und wird heute von der Familie Haslwanter bewohnt. In den dreißiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts lebten beim „Buabeler“ neben der Familie Raffl auch die Familien Leitner „Zedler“ und Kopp „Feiler“. Josef Kopp, Jahrgang 1937, erzählt: „Wir hatten zwei Zimmer, einen Gemeinschaftsabort, das Leben war einfach, für uns Kinder trotzdem mit vielen Abenteuern und schönen Erlebnissen verbunden“.

Foto: Josef Kopp
Text. Manfred Wegleiter, Chronist

Im Bild vordere Reihe von links: Josef Kopp „Feilers“ senior, Elsa Kopp verehelichte Walser mit Bruder Josef Kopp, Johann Leitner „Hartlers“, Johanna Raffl geb. Stigger, Katharina Stigger verehelichte Leitner mit Sohn Josef, Seppl Leitner „Zedlers“. Hintere Reihe von links: Tobias Raffl „Buabelers“, Hermann Raffl „Buabelers“, Anna Kopp verehelichte Kurz, Katharina Kopp.

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Am Mitter-KarKopf …


Die Sautner Jungbauern haben im Jahre 1964 unter Obmann Ewald Strigl am MitterKarkopf mit der Errichtung eines Gipfelkreuzes ein starkes und nachhaltiges Zeichen gesetzt. Den Lärchenbaum spendete Josef Santer. Die Balken für das Kreuz mussten mit viel Muskelkraft auf den Karkopf getragen und gezogen werden. Am Aufstellungsplatz wurde das Kreuz zusammengebaut. Es war alles Handarbeit ohne Maschinen. Die Balken erhielten Blechkanten zur Verstärkung und als Blitzschutz. Das Kreuz wurde am Gipfel aufgestellt und verankert.
Die Einweihung erfolgte am 15. August 1964 durch Pater Alfons Neururer unter großer Beteiligung der Sautner Bevölkerung.
Im Mai dieses Jahres ist das Gipfelkreuz am MitterKarkopf nach 58 Jahren durch einen Gewittersturm zerstört worden.
Die Jungbauernschaft/Landjugend von Sautens unter Obmann Fabricio Thaler errichten ein neues Gipfelkreuz am MitterKarkopf.

Text: Auer Ludwig, Ortschronist Sautens
Foto: Repro Chronik Sautens

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Familie Rangger …


Auf dem Foto ist die Familie Rangger, wohnhaft gewesen in Schlierenzau Nummer 13, abgebildet. Das Familienoberhaupt Josef Rangger wurde am 23.8.1 1886 als Sohn des alpinen Bergarbeiters Josef Rangger sen. (geb. 12.4.1847 in Axams) und der Carolina Schöpf (geb. 1.12.1851 in Haiming) in Eisenerz geboren. Er heiratete am Silvestertag des Jahres 1916 Maria Leiter aus Niederthai.
Josef war ein begeisterter Waidmann und fungierte viele Jahre als Aufsichtsjäger. Im Bild zu sehen, oben von links: Anton, Josef jun., Kunibert, Josefine, Richarda und Agnes. In der Mitte von links: Waltraud, Maria geb. Leiter, Hermine (langjährige Hirtin auf der Haiminger Alm), Annemarie und Josef Rangger. Vorne von links: Rosa (verehelichte Wohlfart) und Paula (verehelichte Soukopf) mit Familienhund Waldi. Die Rangger gelten als sehr musikalisch – Toni spielte über viele Jahre bei Tanzmusikgruppen, Rosa und Paula (sie ist die Mutter des Schlagersängers Gilbert) waren als Gesangskünstlerinnen auf den Bühnen zu sehen und zu hören.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Josef Prantl, vulgo „Mandle“ …


Er war eine äußerst begabte Persönlichkeit, die uns interessantes historisches Bildmaterial hinterlassen hat: Josef Prantl, vulgo „Mandle“, war Bauer und Weber, der in der Stube des Wohnhauses in Hausegg Nr. 11 (damals Silzerberg, Gemeinde Haiming) mit seinem Bruder Alois am Webstuhl Leinenstoffe gewoben hat. Seine große Leidenschaft galt aber der Fotografie.
Josef Prantl wurde am 5. Dezember 1870 als Sohn der Bauersleute Peter Paul Prantl und Maria Theres Prantl in Hausegg geboren. Zur Fotografie ist er während seiner Militärzeit im 1. Weltkrieg gekommen, seine ersten Fotos entstanden vom Kriegsschauplatz Südtirol. Nach dem Krieg legte er sich mehrere Plattenkameras zu und fotografierte hauptsächlich Personen und Häuser am Silzerberg. Die Platten entwickelte er im Keller des Wohnhauses und fertigte davon Papierabzüge an. Leider sind die Glasplatten nicht mehr vorhanden.
„s’ Mandle“, wie er zu seinen Lebzeiten genannt wurde, heiratete am 24. April 1911 Agnes Prantl, Tochter des Anton Prantl und der Johanna Fürruther. Er starb am 8. Dezember 1932, die Erinnerung an ihn lebt in seinen erhaltenen Fotografien weiter.
Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Alois Riedl …


Alois Riedl – Im Bild mit einer eleganten Reisenden – fungierte über viele Jahre gemeinsam mit Adolf Greier als selbstständiger Gepäckträger am Bahnhof Ötztal. Zuerst verdiente er sich seinen Unterhalt als Hausmeister im Posthotel Ötztalerhof. Hier lernte er auch seine spätere Ehefrau Rosa kennen, die dort als Kellnerin beschäftigt war. Mit seiner Familie wohnte er in dem von ihm in den dreißiger Jahren errichteten gemütlichen Eigenheim an der Tschirgantstraße in Ötztal-Bahnhof. Die Gepäckträger hatten damals pro Gepäckstück einen bestimmten Tarif, freundlich und hilfsbereit wie sie waren, schaute ab und zu auch ein willkommenes Trinkgeld heraus. In Zeiten des florierenden Zugtourismus verdienten sie ein ordentliches Geld.
Geboren wurde Alois Riedl am 19. Februar 1902 in der Ortschaft Stribach, Gemeinde Dölsach in Osttirol. Geheiratet hat er seine Rosa (sie stammte aus Reith bei Brixlegg) am 12. November 1951. 1956 wurde Tochter Barbara, 1957 Sohn Alois jun. geboren. Im 2. Weltkrieg war Alois Riedl beim Zollgrenzschutz in der Scharnitz tätig.
Alois Riedl starb am 1. Juli 1972, seine Gattin Rosa folgte ihm am 14.2.1985 in den ewigen Frieden nach. Die Beiden fanden am Friedhof in Ötztal-Bahnhof ihre letzte Ruhestätte.
Foto: Alois Riedl jun.
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Ein Leben für den Sportverein …


Ein Leben für den Sportverein: So kann man das Lebenswerk von Ernst Rauch in aller Prägnanz beschreiben. Geboren wurde er am 28. Juni 1895 in Niederösterreich. Sein Berufslaufbahn als Bankangestellter und Buchhalter führte ihn über mehrere Stationen im In- und Ausland 1938 nach Haiming. Dort war er als Leiter des Lohnbüros einer am Bau der Bundesstraße beteiligten Baufirma beschäftigt.
„Ernstl“ wie er im Bekanntenkreis genannt wurde, war maßgeblich an der Gründung des SV Haiming beteiligt. Er bekleidete das Amt des Vereinskassiers, war in Wirklichkeit aber der gute Geist und das Gewissen des Vereins. Zäh, ausdauernd und geschickt – diese Eigenschaften setzte er für den Haiminger Fußballsport ein. Bei jedem Training stand er auf dem Platz, war Archivar und Statistiker und legte jede Woche die neuesten Tabellen den Vereinsmannschaften vor. In schwierigen sportlichen Zeiten sprach er den Spielern Mut zu. Inmitten des Aufstiegsjubels ermahnte er seine Schützlinge vor Übertreibung und Selbstüberschätzung. Neben seiner unermüdlichen Arbeit für den Sportverein, war er auch den Haimingern ein wertvoller Ratgeber und Helfer, ob beim Lohnsteuerausgleich oder Anträgen für Stipendien. Er starb am 1.9.1980 und fand auf dem Haiminger Ortsfriedhof seine letzte Ruhestätte. Sein Vermögen vermachte er dem SV Haiming-Ötztal.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Ortschronist

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Mit vielen Begabungen …


Er war Lehrer, Kapellmeister, Komponist und Organist – mit vielen Begabungen ausgestattet, hinterließ Johann Prantl in Oberhofen im Inntal tiefe Spuren. Geboren wurde er am 12. Juni 1828 in Hausegg am Silzerberg als Sohn des Anton Prantl und der Elisabeth Fux. Von seiner Mutter wird Johann wohl das musikalische Talent geerbt haben, denn diese war eine Tante des bekannten Komponisten Nikolaus Fux (1840-1921). Verehelicht hat er sich am 1.7.1861 mit Karolina Kirschner von Wildermieming. Die Stelle als Lehrer in Oberhofen trat er bereits 1853 an, in dieser Funktion blieb er bis zum Jahre 1894.
Ebenfalls seit 1853 erwarb er sich als Kapellmeister der „Feldmusik“ große Verdienste. Konzerte im Löwenhaus Innsbruck und beim Pradler Bauerntheater zeugen von der Qualität dieses Klangkörpers. Prantl schrieb selbst mehrere Märsche und andere Kompositionen. Überliefert ist auch das Engagement von Lehrer Prantl beim Theaterverein Oberhofen. Damals wurde im Saal im 1. Stock des Gasthauses Rimml Theater gespielt. Johann Prantl starb am 10. November 1895 als Träger des Goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone und angesehener Gemeindebürger in Oberhofen.
Text: Manfred Wegleiter, Chronist
Foto: Heimatbuch Oberhofen (1986)

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Sportfest zu Gunsten der Lebenshilfe…


Am 9. September 1989 veranstalteten die Haiminger Fußball-Altherren ein großes Sportfest zu Gunsten der Lebenshilfe Ötztal-Bahnhof. Den Ehrenschutz hatte Bezirkshauptmann Walter Haid inne, als sportlichen Höhepunkt traf die Haiminger Altherrenhelf auf die Senioren des FC Wacker Innsbruck. Das Spiel endete mit einem 6:2 Sieg für die Ex-Profifußballer. Der Wettergott meint es gut mit dem Veranstalter – während es in den Nachbargemeinden regnete, blieb der Haiminger Rasen trocken.
Die Stimmung war ausgezeichnet und nach Mitternacht tauchte sogar noch Charly Baumgartner, der Joe Cocker des Gurgltales, im Haiminger Waldstadion auf, um mit seiner unverwechselbaren Stimme die Festbesucher zu begeistern. Der Reinerlös in Höhe von ATS 50.000,00 wurde von AH-Haiming-Obmann Ernst Eiter an BH Walter Haid übergeben. Im Bild am Ehrentisch im Waldstadion, von links: Helmut Kolb (langjähriger Sportfunktionär), Walter Haid (Bezirkshauptmann und Lebenshilfeobmann) und Peter Stigger (pensionierter Haiminger Postmeister).
Foto: Manfred Wegleiter
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

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Nach getaner …


Nach getaner Arbeit traf sich an einem lauen Sommerabend des Jahres 1947 die Familie Schlatter mit Bekannten vor ihrem Wohnhaus Brunau Nummer 3. Gastgeberin war Mutter Katharina (2. von links), Nachfahrin der Rotgerberdynastie Haid. Schon in den Steuerlisten von 1627 scheint eine Rot- und Weißgerberei in der Brunau auf. Im Maria Theresianischen Kataster von 1778 werden Simon Haid und Norbert Köll als Besitzer der „Garb“ angeführt.
Die Katl (geb. 1.11.1894) war eine arbeitssame und leutselige Frau, die trotz einiger Schicksalsschläge ihren Humor nie verloren hatte.

Foto und Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Weiter auf dem Bild von links: Kreszenz (sie heiratete nach Telfs), Antonia (wuchs bei den Trenkers in Sautens auf und heiratete ebenfalls nach Telfs), Ida Köll, Charlotte (sie heiratete nach Haiming), Alois Wild (ein Verehrer aus Zirl) und Josef Schlatter, der eben aus jahrelanger russischer Gefangenschaft heimgekehrt war und später den Hof übernahm. Er verehelichte sich mit Martha Zoller „Urbeles“ aus Haiming. Katharina Schlatter geb. Haid starb am 11. Februar 1983 in der Brunau.

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Herbert Gottinger als Kooperator …


Sein Wirken ist in der älteren Haiminger Generation immer noch fest verankert: In den vier Jahren, in denen Herbert Gottinger als Kooperator in Haiming wirkte, setzte er in seiner offenen und für jene Zeit äußerst modernen Auslegung der Seelsorge viele positive Zeichen. Sport, Spiel und Veranstaltungen prägten sein Programm für die Haiminger Jugend. Er war es auch, der das Haiminger Dreikönigsspiel ins Leben rief.
Herbert Gottinger wurde am 26.11. 1918 als Sohn des Rudolf und der Maria Anna geb. Rudigier in Kössen geboren, 1937 maturierte er am Paulinum in Schwaz. Die Einberufung zur Deutschen Wehrmacht unterbrach sein Theologiestudium, im Jahre 1941 wurde er in Russland schwerstens verwundet und verbrachte zwei Jahre im Lazarett. Zu Ostern 1945 wurde er zum Priester geweiht und kam als Kooperator nach Haiming. 1949 übernahm er die Pfarre in Scharnitz, für seine Verdienste verlieh ihm die Gemeinde den Ehrenring. Von 1968 bis zu seinem Ableben am 19. März 1976 ertrug er qualvolle Jahre des Leidens. Sein offenes Wesen, die Aufgeschlossenheit für das Schöne und die liberale Grundgesinnung bleiben bei allen, die ihn kannten, unvergessen.

Text und Foto: Manfred Wegleiter, Chronist

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Tobias Halwax …


Beruflich verschlug es den gebürtigen Burgenländer Tobias Halwax Anfang der siebziger Jahre nach Haiming. Mit Fleiß und großem persönlichen Einsatz gelang es ihm mit seiner Frau Hilde ein schmuckes Eigenheim auf Haiminger Siedlungsgrund zu errichten. Bald war Tobi fest im Haiminger Dorfleben integriert. Ob bei der Fasnacht, beim Fußballverein oder als humorvoller Unterhalter im Freundeskreis – Tobi sorgte mit seinem Humor überall für Beststimmung. Auf dem grünen Rasen führte er eine technisch versierte Klinge im Mittelfeld und versorgte seinen engen Freund Günther Kopp mit punktgenauen Vorlagen. Nach Ende seiner aktiven Karriere beim SV Haiming-Ötztal werkte er viele Jahre als kompetenter und engagierter Nachwuchstrainer. er. Viel zu früh musste Tobias Halwax von dieser Welt gehen – unerwartet starb er am 21. März 1995 im 56. Lebensjahr.

Text und Foto: Manfred Wegleiter, Chronist

Viel zu früh musste Tobias Halwax von dieser Welt gehen – unerwartet starb er am 21. März 1995 im 56. Lebensjahr. Auf dem Bild die Altherren-Elf des SV Haiming-Ötztal, in der er viele Jahre Regie führte. Vorne von links: Karl Stigger, Othmar Kapeller, Hermann Schiechtl, Günther Kopp. Stehend von links: Sponsorvertreter Josef Raffl, Josef Kopp, Hubert Pichler, Ewald Leitner, Walter Wagner, Willi Strasser, Franz Schlatter, Hansjörg Raffl, Wilfried Kapeller und Tobias Halwax.

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Abbruch der Bäckerei …


Abbruch der Bäckerei des „Kasse Franz“ Köll 1977 in Roppen. An dieser Stelle wurde dann das Cafe Rudigier erbaut. Norbert Rudigier Senior wurde am 16. Mai 1930 als Sohn des Anton und Sabine (geb. Falkner) in Roppen geboren. Im April 1960 nahm alles seinen Anfang, als Norbert Rudigier die Pacht der Bäckerei in der Kirchstraße in Haiming übernahm. Im November desselben Jahres heiratete er seine Frau Rosa, und begann mit ihr und einem Gesellen zu arbeiten. Norbert verstarb am 15. Juni 2005, er folgte seiner Frau Rosa, die ihm bereits 1994 vorausgegangen ist. In der Folge übernahm Norbert Junior den Betrieb in Roppen und Sohn Ferdinand die Bäckerei in Haiming. Heute ist das Gebäude ein Wohnhaus.

Foto und Text: Chronik Roppen

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Haiminger Bierelf …


Die Mitglieder der Tanzkapelle „Haiminger Bierelf“ verkörperten in den 50-iger Jahren jene Generation, die sich nach den furchtbaren Kriegsjahren nach Unterhaltung sehnte und mit ihrer Musik für Abwechslung sorgte. Aus den Reihen der Musikkapelle Haiming hatte sie sich gebildet und spielte in Gasthäusern und anderen Lokalitäten wie im Ferienheim auf. Unser Bild zeigt die Bierelf bei einem Auftritt im Ferienheim Haiming im Jahre 1952.

Foto und Text: Manfred Wegleiter/Chronik Haiming

Vorne im Bild einige gut gelaunte Gäste, von links: Franz Schilcher „Schmied“ mit Gattin Frieda, Alois Schöpf „Pfutsch“, Rosa Nagele. Im Hintergrund die Musikanten von links: Leo Konrad „Wächters“, Franz Schlatter, Johann Nagele, Karl Kapeller „Müllers“, Alois Stigger „Christls“, Rudolf Schlatter sen. und Peter Stigger „Jocheles“.

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Der „Bischlang“ …


Der „Bischlang“ wird von den älteren Roppener Einwohnern gerne als ihr „Hausberg“ bezeichnet. Am 25. Februar 2018 veranstaltete die Sportunion Roppen-Sektion Ski über den „Bischlang“ ein Rodelrennen, das äußerst spannend verlief. Verantwortlich für diesen Austragungsort war die gute Schneelage. Rund sechzig Teilnehmer – jung wie alt – rasten mit ihren Untersätzen den Hang hinunter und bewältigten die schwierigen Passagen mit Bravour.
Vor allem die ältere Bevölkerung erinnerte sich im Zuge der Veranstaltung mit Freude und etwas Wehmut an die Zeiten, als Roppen eine echte Rodelhochburg war. Auf den Naturrodelbahnen der Umgebung waren viele Roppener Amateurrodler im Einsatz, in Roppen selbst wurden einige Rennen abgehalten. Das Foto zeigt die Teilnehmer an einem Rodelrennen im Jänner des Jahres 1935.
Die Roppener wurden aufgrund ihrer Erfahrung auch mit der 5. Tiroler Rodelmeisterschaft für Junioren im Jahre 1961 beauftragt. Damals hatten die Teilnehmer die 1550m lange Strecke „Hornertal“ zu bewältigen. Die Klocker-Kurve, die Eisenrigler-Kurve, die Sepp Thaler-Kurve und die Hobert-Kurve waren die entscheidenden Passagen. Das Ziel befand sich oberhalb der Pfarrkirche. Den Siegerpokal holte sich Roland Mair aus Telfes, als Obmann fungierte damals Leo Köll
.
Text: Helmut Plattner, Ortschronist
Foto: Chronik Roppen

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Stammtischrunde…


Stammtischrunde beim Zickeler (Gasthof Stern, Haiming) im Jahre 1919. Was wurde am Gasthaustisch wohl besprochen? Von allen hier Abgebildeten gibt es noch direkte Nachkommen oder Verwandtschaft in Haiming. Die „Zickeler-Wirtin“ Antonia Stigger (1870-1959), die mit Ferdinand Perwög aus Silz verheiratet war, verehelichte sich nach dessen frühen Tod in zweiter Ehe mit Johann Zoller. Sohn Franz übernahm dann mit Gattin Hilda die Gastwirtschaft, ehe deren Tochter Marion mit Gatten Wilfried Kapeller den Betrieb weiterführte. Heute wird der „Zickeler“ von Silvio Kapeller mit Sabine geb. Perwög geleitet.

Foto: Chronik Haiming
Text: Manfred Wegleiter, Chronist

Im Bild rund um den Tisch von links: Kellnerin Maria Wegleiter geb. Fux (1894-1970), Wirt Johann Zoller („Gallen“; 1882-1951), Karl Allneider („Grödner“; 1881-1924), am Ofenbankl Karl Perwög („Zickelers Karl“; 1902-1988), Fidel Götsch („Dellesn“; 1878-1939), Josef Götsch (1854-1926), Engelbert Raffl („Gallen“; 1883-1962) und Siegfried Stigger („Lukassn“; 1871-1936).

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