Zum Hauptinhalt springen

Sterbebilder

14. April 2019

Interessantes zum Thema „Sterbebilder“

Ein Sterbebild kann viel erzählen. Der Roppener Chronist Helmut Plattner beschrieb bei einem Vortrag in der Bezirksbibliothek der Chronisten in Mötz seine besondere Beziehung zum Sterbebild. „Ein Sterbebild ist vorrangig ein Erinnerungsmittel, aber auch für Familienforscher und Chronisten eine wertvolle Unterlage für Recherchen“, so Plattner, der hunderte Sterbebilder gesammelt, digitalisiert und in Buchform veröffentlicht hat.
Bei der anschließenden Diskussion im Kreise der Interessierten wurde auch das „heutige“ Sterbebild zum Thema. Leider fehlen in den neueren Varianten der Sterbebilder oftmals jene Informationen, die früher angebracht waren. „Heutzutage muss alles schnell gehen, Sterbebilder werden meist schon am Abend des ersten Rosenkranzes aufgelegt, so bleibt für die Hinterbliebenen wenig Zeit, um sich ausreichend Gedanken über Text und Gestaltung zu machen“, meint Bezirkschronist Manfred Wegleiter.
Geändert hat sich auch der Umgang mit den Gräbern. Wurden Grabstellen in früheren Zeiten über viele Generationen gepflegt, so kommt es heutzutage immer öfter vor, dass Familiengräber schon nach wenigen Jahren aufgelassen werden. Dieser „Zeitgeist“ führt häufig dazu, dass Erinnerungen an Angehörige und Bekannte endgültig ausgelöscht werden. „Für uns ist dieser neuzeitliche Umgang mit der Grabkultur auch wenig erfreulich. Wir verlieren damit wertvolle Informationen und familiäre Zusammenhänge“, so der einhellige Tenor im Kreise der Chronisten.

Helmut Plattner beim Vortrag
Aufmerksame Zuhörer: innen