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Gesamttiroler Bezirkschronistentreffen in Algund

Es gehört zur täglichen Arbeit der Chronisten und Chronistinnen, das Zeitgeschehen in ihren Heimatorten in Text und Bild zu dokumentieren und so wertvolle Quellen für die Zukunft zu schaffen. Auch der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten ist ein wichtiger Bestandteil dieser ehrenamtlichen Tätigkeit. Am Sonntag, 1. Oktober 2023 trafen sich  – wie jedes Jahr – Bezirkschronisten aus Süd-, Nord- und Osttirol heuer in Algund, um die Verbindungen zwischen den einzelnen Tiroler Landesteilen zu pflegen und zu stärken.
Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer und der Algunder Bürgermeister Ulrich Gamper bedankten sich bei allen Teilnehmern für ihren unermüdlichen Einsatz. Ihnen gleich taten es die Süd- und Nordtiroler Landeschronisten Rita Thaler Wieser und Oswald Wörle, die sich besonders beim Algunder Chronistenverein herzlich für die Ausrichtung dieses wichtigen Treffens bedankten. Die Bezirkschronistin des Burggrafenamts Maria Hölzl Stifter stellte die Algunder Gruppe vor und erläuterte deren einzelne Aufgaben. Unter der Leitung von Christine Gamper hatten die neun Mitglieder des Algunder Chronistenvereins ein vielfältiges und attraktives Programm für den Tag zusammengestellt.
Nach einer kurzweiligen Einführung zum Gastgeberort durch Christian Zelger im Vereinshaus „Peter Thalguter“, berichtete Maria Kiem vom Fund der vier Algunder Menhire durch ihre beiden Großväter. Ebenso aufschlussreich war die kunsthistorische Führung durch die neue Algunder Pfarrkirche zum Hl. Josef, bei der Maria Hölzl Stifter besonders auf die reichhaltige Symbolik eingegangen ist. Das Mittagessen beim musikalischen Herbstfest der Algunder Musikkapelle bot Gelegenheit in lockerer Umgebung und bei guter kulinarischer Versorgung, sich über die aktuellen Herausforderungen im Südtiroler Chronikwesen auszutauschen und zu beraten.
Auch das Nachmittagsprogramm für die über 30 teilnehmenden Chronisten und Chronistinnen war sehr ansprechend. Zunächst ging es zum Klosterbauernhof und zwei Stockwerke tief bis in den Einsiedler-Keller. Im Anschluss daran standen ein Aussichtspunkt auf Schloss Forst und die nahegelegene Brauerei mit historischen Anmerkungen und schließlich der angeblich römische Brückenkopf auf dem Plan. Hier wurden die Anwesenden über den aktuellen Forschungsstand informiert, nach dem die Mauerreste nicht römisch, sondern mittelalterlich seien. C-14-Messungen und dendrochronologische Untersuchungen würden daran keinen Zweifel lassen. Gegen Ende führten die Algunder Chronisten ihre Gäste von der Vergangenheit wieder in die Gegenwart. Der gesellige Ausklang fand in der Algunder Naherholungszone statt. Zum Abschluss dieser musterhaft organisierten Veranstaltung bedankte sich Margot Pizzini, Referentin für das Chronikwesen am Südtiroler Landesarchiv, beim Chronistenverein Algund für die freundliche Aufnahme und wünschte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gute Heimreise.
Ein herzliches Dankeschön für die großzügige finanzielle Unterstützung geht an die Raiffeisenkasse Algund.


Christian Zelger,
Algunder Chronistenverein

Fotos: Martin Luxner

10. Oktober 2023